Prime Video: Amazon plant mehr Werbung auch beim Pause drücken

Nicolas La Rocco
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Prime Video: Amazon plant mehr Werbung auch beim Pause drücken
Bild: Amazon

Der in Amazon Prime enthaltene Videostreaming-Dienst Prime Video wird Werbekunden künftig mehr Werbeformate zur Verfügung stellen, um mit Kunden in Kontakt zu treten. Für Verbraucher wiederum bedeutet dies mehr Werbung zum Beispiel auch dann, wenn künftig eine Serie oder ein Film pausiert wird. Ab September dürfte das losgehen.

Die Veränderungen an den für Prime Video geplanten Werbeformaten hat Amazon im Vorfeld der für Mitte Mai angesetzten Upfront-Präsentation bekannt gegeben, in deren Rahmen Fernsehsender, Streaming-Dienste und Medienunternehmen den Werbetreibenden jedes Jahr ihr Programm und andere Funktionen und Dienstleistungen präsentieren. Neue Formen der Werbung sollen bei Prime Video demnach mit dem bevorstehenden „Broadcast Year“ umgesetzt werden, das nach US-amerikanischer Definition vom 1. September des einen bis Ende August des folgenden Jahres läuft.

Prime Video ohne Werbung kostet 2,99 Euro mehr

Werbung in Prime Video müssen Kunden seit Februar dieses Jahres hinnehmen, sofern nicht zur neu angebotenen werbefreien Option gegriffen wird, die neben dem Basistarif für 8,99 Euro pro Monat zusätzlich 2,99 Euro pro Monat kostet. Für das Prime-Jahresabo, das bei 89,90 Euro pro Jahr und somit monatlich 7,49 Euro liegt, wird die werbefreie Option mit monatlicher Abrechnung ebenfalls angeboten. Einen Rabatt für das gesamte Jahr bietet Amazon hier jedoch nicht an.

Mit Werbung, aber mit weniger Features

Wie sich später herausgestellt hat, stehen im Prime-Abo mit Werbung auch Features wie Dolby Vision und Dolby Atmos sowie die Watch Party nicht mehr zur Verfügung.

Die neuen Werbeformate im Überblick

Neben den bislang ausgestrahlten Werbeformaten plant Amazon ab September weitere, die sich „Shoppable carousel ads“, „Interactive pause ads“ und „Interactive brand trivia ads“ nennen. Amazon will über die neuen Formate erreichen, dass Verbraucher die angezeigten Produkte und Waren auch tatsächlich kaufen oder zumindest mehr mit der Werbung interagieren, über die Anzeigen auf Amazon gelangen und dort potenziell weitere Waren einkaufen. Eine interaktive Werbung führe zu zehnmal mehr Seitenaufrufen als ein statisches Werbeformat, erklärt Amazon den Werbekunden.

Bei den „Shoppable carousel ads“ handelt es sich um eine Art Karussell mit mehreren beworbenen Produkten, das im Rahmen der bereits bekannte Werbepausen angezeigt wird. Verbraucher können mit der Fernbedienung durch die Waren scrollen und diese auf Amazon in den virtuellen Einkaufswagen legen.

Die „Interactive pause ads“ sind ein neues Werbeformat, das angezeigt wird, sobald der Nutzer auf Pause drückt und somit eigenständig den Film oder die Serie unterbricht. Dann soll künftig eine halbtransparente Werbung vor dem Inhalt erscheinen, die mit Schaltflächen für „Add to Cart“ und „Learn More“ für Anwender ebenfalls die Möglichkeit bietet, mehr über das Produkt zu erfahren oder dieses direkt auf Amazon zu erwerben. Die Werbung wird solange angezeigt, bis der Nutzer den eigentlichen Inhalt wieder fortsetzt.

Im Rahmen der „Interactive brand trivia ads“ sollen Werbekunden den Nutzern eine Geschichte über das Unternehmen und die Produkte erzählen und die Option für den direkten Kauf auf Amazon anbieten können. Auch Belohnungen wie Treuepunkte oder andere spezielle Angebote sowie Informationen per E-Mail lassen sich umsetzen.