Weltanschauungen im Allgemeinen, Systemkritik, Diskussionen rund um den Kapitalismus

Kassenwart schrieb:
Schaut man sich die Geschichte an dann hatten wir in Deutschland seit den 60er Jahren schon mehrfach kein oder ein negatives Wachstum, sogar über Jahre hinweg. Komischerweise sind wir seit über 80 Jahren in den Top 5 der führenden Wirtschaftsnationen.
Wie geht das nur, wenn wir so schlecht sind in allen Bereichen und uns die anderen Länder ständig überholen?

Die Theorie, daß nur Länder mit ständig hohem Wirtschaftswachstum an der Spitze der Produktion stehen, ist doch völliger Nonsens.

Die Ostblockstaaten hatten jahrelang wesentlich höhere Wachstumsraten in Landwirtschaft und Industrie als die westlichen Länder und waren fast nie an der Weltspitze.
 
Wirtschaftswachstum ist halt recht direkt Folge von schlechterer Wettbewebsfähigkeit - teure und wohl auch was Microausfälle angeht schlechtere Weerte sind halt ein deutliches Minus was Wettbewerbsfähigkeit angeht.

Wenn Unternehmen nach Schweden gehen wiel der Striom in D nicht mehr zuverlässig genug ist dann hat das sicher nichts damit zu tun dass in Schweden die Menschen für umsonst arbeiten etc doer ausgebeutet werden etc - oder wenn die Stahlindustrie nach Frankreich geht.

Die Kosten der Enegeiwende sind halt auch ein Wohlstandsverlust für Deutschland und nicht nur Investiionskosten in EE Infrastruktur - ist halt so - dass man die Bürger was anders vorgemacht hat ist einfach so.

Dem Grossteil der Welt ist es halt relativ egal woher was kommt und ob das mit 60% EE Strom oder 30% EE Strom oder 5% erzeugt wurde - bei grob gleicher Qualität entscheided dann der Preis.
 
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Bohnenhans schrieb:
Wenn Unternehmen nach Schweden gehen
Welche großen Unternehmen sind von Deutschland nach Schweden gegangen?

Bohnenhans schrieb:
wiel der Striom in D nicht mehr zuverlässig genug ist dann hat das sicher nichts damit zu tun dass in Schweden die Menschen für umsonst arbeiten
Ja , in Schweden verdient man sehr viel weniger, als in Deutschland:

Deutschland: 66.000 EUR / Jahr,
Schweden: 60.000 EUR / Jahr.
https://de.euronews.com/business/20...er-in-der-eu-schweiz-und-island-an-der-spitze

Ach nee, das ist ja fast gleich.

Bohnenhans schrieb:
oder wenn die Stahlindustrie nach Frankreich geht.
Welches Stahlunternehmen ist von Deutschland nach Frankreich gegangen?
Thyssen, Alcelor Mittal oder die Salzgitter AG?

Deine Behauptungen sind alle nicht belegbar bis jetzt.

Davon abgesehen wird der meiste Stahl wohl in China produziert mit oft grauenhafter Qualität.
Man kann eben keine 17% Chrom in den Edelstahl machen, wenn er 18% benötigt, um rostfrei zu sein.

Bohnenhans schrieb:
Die Kosten der Enegeiwende sind halt auch ein Wohlstandsverlust für Deutschland und nicht nur Investiionskosten in EE Infrastruktur - ist halt so - dass man die Bürger was anders vorgemacht hat ist einfach so.
Man hat den Stromkunden belogen, das ist wohl wahr.
Der zahlt jetzt - nein schon immer - die Zeche für den Netzausbau etc. und nicht die Stromkonzerne, denen das Geld jahrzentelang zur Tür rausgebrochen ist.
 
https://www.deutsche-rentenversiche...sareintraege/DE/D/durchschnittseinkommen.html

"Dabei stützt sie sich auf die Daten, die das statistische Bundesamt erhebt. Das jährliche Durchschnittseinkommen für das Jahr 2024 beträgt 45.358 Euro (vorläufiger Wert)."

Die Zahlen von Dir sind halt offensichtlich nicht richtig für abhängig Beschäftigte - die offiziellen und ganz aktuellen Zahlen gibt es von den staatlichen Stellen direkt in D und zwar jedes Quartal bis auf den Euro genau.

Gerade als Intenetuser sollte man doch gelernt haben immer dort wo es möglich ist auf die seriöseste verfügbare Quelle zurückzugreifen manchmal gibt es die nicht, aber bei vivlen Sachen wie hier halt schion. Hier das statistische Bundesamt das die Zahlen erfasst wie hier z.B. für die gesetzliche Rentenversicherung.
 
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Bohnenhans schrieb:
Wenn Unternehmen nach Schweden gehen wiel der Striom in D nicht mehr zuverlässig genug ist
Du meinst Unternehmen wie das schwedische Northvolt die aktuell in D eine neue Batterie-Gigafabrik hochziehen, und zwar explizit wegen des Standortvorteils Stromnetz? Ne, Moment...
 
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ZeT schrieb:
Einem BWLer geht es primär darum Gewinn zu erwirtschaften. Der würde auch Kinder verbrennen als sinnvoll ansehen wenn dadurch die Rendite steigt. ^^
...

Wenn du schon meinst zu wissen, was BWLer wollen, dann kann ich dir sagen, dass dem BWLer die Liquidität am wichtigsten ist. Gewinn ist nichts, Geld(-fluss) ist alles. Mit einem Gewinn kann der Unternehmer/BWLer nichts anfangen, weil das nicht gleichbedeutend ist mit den Geldmitteln auf dem Konto oder in der Kasse.

Wie heißt es so schön: Profit is a myth, cash is a fact.
 
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Das ist nur sinnlose Wortklauberei ... Du weist, was er meinte.

Aber Hauptsache nen Beitrag von vor zwei Seiten und einer Woche zitieren ...
 
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Damien White schrieb:
Das ist nur sinnlose Wortklauberei ... Du weist, was er meinte.
...

Nein, das ist keine Wortklauberei, sondern exakte Definitionen, zwischen denen Welten liegen. Du kannst als Unternehmen Gewinn machen und trotzdem zahlungsunfähig sein und du kannst jahrelang Verluste in der Gewinn/Verlustrechnung ausweisen und trotzdem gut existieren. Wer Gewinn sagt, meint Gewinn und gerade dann, wenn man nicht aus dem Fach ist, sollte man auf die Expertise anderer hören und nicht von Wortklauberei sprechen. Lieber etwas lernen und seinen Horizont erweitern.

Damien White schrieb:
...
Aber Hauptsache nen Beitrag von vor zwei Seiten und einer Woche zitieren ...
Es ist nie zu spät eine falsche Aussage zu kommentieren und dem Forum Wissen zuzuführen. Vor allem hier, wo über Wirtschaft und Kapitalismus gesprochen wird, sind doch Fakten und genaue Definitionen wichtig, weil man sonst etwas sagt, was im Kern nicht korrekt ist. Oder würdest du bei deinen Kernthemen erlauben, dass zB jemand RAM und ROM vertauscht? Oder HDD und SSD? Genau! :)

Um noch zum Kern des Threads zu kommen: ich lese hier immer wieder Kritik am Kapitalismus und wie schlecht dieser doch ist - ohne dabei zu bedenken, dass genau diese Wirtschaftsform eigentlich für den Fortschritt, die vielen Freiheiten, Demokratie und den Wohlstand gesorgt hat, die wir in den letzten hundert Jahren erlebt haben. Keine andere Form hat das geschafft. Klar, es gibt Probleme und der Kapitalismus hat seine Krebsgeschwüre und Auswüchse, aber ich würde dennoch nicht mit anderen Systemen tauschen wollen - man muss den Kapitalismus halt ein paar Regeln auferlegen.
 
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Fu Manchu schrieb:
Gewinn ist nichts, Geld(-fluss) ist alles.
Geldfluss ist eben nicht alles ... es heißt "expandiere oder verrecke" ... und dafür ist eben auch Gewinn nötig.
Jedes Unternehmen freut sich, wenn es den Zeitpunkt nach Gründung erreicht, ab dem es "cashflow-positiv" ist ... und das ist der Punkt, an dem die Einnahmen die Ausgaben übersteigen.
Manche nennen sowas dann auch "Gewinn" ... BWLer gehören da aber wohl nicht dazu.
 
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DerOlf schrieb:
…ab dem es "cashflow-positiv" ist ... und das ist der Punkt, an dem die Einnahmen die Ausgaben übersteigen.
Manche nennen sowas dann auch "Gewinn"
Olf, ich glaube, du hast nicht gelesen (oder verstanden), was ich geschrieben habe. Clashflow-positiv heißt nicht Gewinn, das ist nicht das Gleiche und man nennt es auch nicht so.

Cash-positiv ist der Geldfluss, der positive Geldfluss. Und nein, der ist nicht erreicht, wenn die Einnahmen die Ausgaben übersteigen, sondern wenn die Einzahlungen die Auszahlung übersteigen.

Ich kann die Verwirrung verstehen, aber das ist eben nicht der Gewinn. Und klar ist Gewinn auf lange Zeit notwendig, aber es gibt in derBWL nicht umsonst die genaue Trennung von Gewinn/Verlust und Cashflow und zwischen Einnahmen und Einzahlungen bzw, Ausgaben und Auszahlungen. Und Aufwand und Erträge.

Und Geldfluss, zuerst der positive, ist einfach alles. Du bist pleite/zahlungsunfähig, wenn das Geld nicht reinkommt, auch wenn du Gewinne machst.

Und zum Thema "expandiere oder verrecke" da gibt es den Gedanken, das die Firma selber schneller wachsen muss als der eigene Markt, weil man sonst Marktanteile verliert, ein ebenfalls interessantes Thema.

Gerne können wir im Bereich Bildung mal einen Thread aufmachen und das beleuchten, aber lieber Olf, dein Gewinn hat noch nichts mit cashflow-positiv zu tun.

Ich bin genau in diesem Bereich beruflich tätig und arbeite auch als nebenberuflich Lehrender an einer FH und erkläre genau das 2x im Jahr den Bachelor und Masterstudenten im Fach Controlling. Die Buchhalter wissen das aber auch.
 
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@Fu Manchu
Wahrscheinlich hast du Recht ... es fällt mir zumindest extrem schwer, in deinem letzten Beitrag wirklich Sinn zu entdecken ... aber das muss zunächst nichts heißen.

Eine Frage habe ich auf jeden Fall dazu, weil ich das wirklich nicht verstehe und auch noch nie davon gehört habe.
Worin unterscheiden sich Einnahmen von Einzahlungen (bzw. Ausgaben von Auszahlungen)?
 
Ganz blöd ausgedrückt: eine Einnahme hast du, sobald du eine Rechnung schreibst. Ob darauf auch eine Einzahlung folgt, ist aber dann noch ein Thema für sich.
 
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DerOlf schrieb:
@Fu Manchu
... wirklich Sinn zu entdecken ... aber das muss zunächst nichts heißen.

...
Worin unterscheiden sich Einnahmen von Einzahlungen (bzw. Ausgaben von Auszahlungen)?
Gerne.

Du hast eine Einnahme, wenn du ein Produkt verkaufst. In dem Augenblick, wo der Artikel an den Kunden geht und das Unternehmen eine Leistung bringt, wird in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) der Sachverhalt gebucht.
Nun kann der Kunde aber ein Zahlungsziel haben, er erhält eine Rechnung, ist vielleicht noch säumig und bezahlt erst in 1-2 Monaten. Und nun fallen Einnahme und Einzahlung zeitlich auseinander. Es gibt die Vorschrift, dass Verkaufsvorgänge zum Zeitpunkt ihrer Entstehung gebucht werden, die Einzahlung ist davon Unabhängig, der Zeitpunkt der Leistung des Verkaufs zählt.
Diesem Umstand kann man nun durch verschiedene Finanzierungswerkzeuge begegnen, aber erst mal ist das der Sachverhalt.

Das geht auch in die andere Richtung, zB im Anlagenbau wird mit Anzahlungen gearbeitet. Du bekommst das Geld Monate vor Fertigstellung, aber erst zum Zeitpunkt der Fertigstellung des Projekts (Übergabe/Schlussrechnung) wird das Ergebnis in die GuV gebucht als Ertrag - zum Zeitpunkt der Leistungsabgabe. Vorher liegen die Teilschritte des Projekts in der Bilanz als Verbindlichkeiten, du hast das Geld des Kunden, musst aber noch liefern. Also Geld längst im Haus, aber in der GuV keine Bewegung.

Und von solchen Beispielen, wo Produktübergabe/Leistungserbringung und Einzahlung zeitlich (weit) auseinander liegen, gibt es massenhaft. Über die Bestandsveränderung (man produziert ins Lager und hat eine Ergebnisverbesserung und kein Geld fließt) bis zur aktivierten Eigenleistung oder passiven Rechnungsabgrenzungen usw.

Beim Aufwand ganz ähnlich, Abschreibung (man hat Aufwand, aber keinen Geldfluss). aktive Rechnungsabgrenzungen, (zB man zahlt alles in einem Monat, verteilt aber den Aufwand auf 12 Monate) oder die Bestandsauflösung (man verkauft endlich den Lagerbestand, bekommt das Geld, aber in der GuV wird das Ergebnis geschmälert). Und Rückstellungen.

Die doppelte Buchführung ist in vielen Teilen nicht intuitiv, aber es ist ein System, dass über 700 Jahre alt ist und von allen Unternehmen, auch Non-Profit, Sozialen Bereichen, ASB, Rotes Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und anderen verwendet wird - unabängig vom Wirtschaftssystem, Kapitalistisch oder Sozialistisch. Außer Städte und Kommunen, die nutzen oft noch das kameralistische System, steigen aber auch immer öfters um.

Wichtig ist immer - und wird meist vergessen - sich die Gewinn- und Verlustrechnung nur im Zusammenhang mit der Bilanz (und hier gerne 2-3 Jahre im Verlauf) anzuschauen und aus diesen beiden (GuV und Bilanzen über einen Zeitverlauf) den indirekten Cashflow CF abzuleiten - hier liegen die Zahlungsströme verborgen.

Es muss die Dreifaltigkeit aus GuV, Bilanz und CF sein!

Die GuV alleine zu benennen ist so unvollständig wie die technischen Daten eines Computers, bei dem man nur RAM und CPU kennt, aber über die Grafikkarte und die Festplatte im unklaren gehalten wird. Oder so ähnlich :)
 
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DerOlf schrieb:
@Fu Manchu
Wahrscheinlich hast du Recht ... es fällt mir zumindest extrem schwer, in deinem letzten Beitrag wirklich Sinn zu entdecken ... aber das muss zunächst nichts heißen.

Eine Frage habe ich auf jeden Fall dazu, weil ich das wirklich nicht verstehe und auch noch nie davon gehört habe.
Worin unterscheiden sich Einnahmen von Einzahlungen (bzw. Ausgaben von Auszahlungen)?

Eine Einzahlung kann auch eine Kreditaufnahme sein. Du bekommst von der Bank den Kreditbetrag ausgezahlt und musst dieses als Einzahlung verbuchen. Dementsprechend sind auch alle Zins- und Tilgungszahlungen Auszahlungen. Zinszahlungen sind weiterhin ein Aufwand den du in der GuV abbildest.

Cool, ne?

Mal anhand von Volkswagen:
GuV

Kapitalflussrechnung
 
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